Wissenshunger und Lernfreude im Zentrum stehen: „Bildung wächst“ ist ein höchst vielfältiger Prozess, um Lernen als etwas zu begreifen, das Spaß macht. Jede Schule und jede Klasse, die bei dem freiwilligen Projekt mitmacht, hat dabei ihre eigenen Möglichkeiten, wie sie dies umsetzt. Dazu gibt es diverse Best-Practice-Beispiele und Hilfestellungen. Es findet ein reger Austausch zwischen den Schulen statt, und jeder macht in der Praxis das, was zur Schule und zu den Schülern am besten passt. Vom Lerntagebuch über den Klassenrat bis zur Schulversammlung liegt es am großen Engagement der Lehrer und der Schüler, dass der Unterricht so spannend und lehrreich wie noch nie ist.

„Bildung wächst“ war von Anfang an als großes Gemeinschaftsprojekt gedacht. Nicht nur Schulen, künftige Arbeitgeber, der NÖ Landesschulrat und die Region ziehen dabei an einem Strang, sondern auch Direktoren, Lehrer, Eltern und Kinder arbeiten miteinander an der Zukunft des Lernens. Damit dieses Miteinander gut funktioniert, wurde eine Charta erstellt, der sich alle Beteiligten verpflichtet haben. Darin sind die wichtigsten Schritte enthalten, die unternommen werden, um den Kindern eine echte Chance zu geben, ihr Potenzial ganz nach ihren Fähigkeiten voll zu entfalten (siehe unten).

So, wie sich das LEADER-Projekt „Bildung wächst“ selbst entwickelt hat, so steht auch das selbstständige Lernen und die Förderung der natürlichen Neugierde und des Wissenshungers der Kinder im Vordergrund. Über allem steht der wertschätzende Umgang miteinander und eine Öffnung nach außen, in jene Welt, in der sich die jungen Menschen schon sehr bald zurechtfinden und behaupten müssen. Eine Öffnung nach außen gibt es aber auch zu vielen Bildungsexperten, die ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen. Denn wer Bildung neu denkt, muss deshalb nicht unbedingt das Rad neu erfinden.

So ist es auch gelungen, den Schirmherren von „Bildung wächst“ zu gewinnen: den deutschen Philosophen und Bestseller-Autor Richard David Precht, der bereits mehrmals in der Buckligen Welt zu Gast war und mit vielen Interessierten über das Thema Bildung gesprochen hat.

Ziel des Bildungsprojektes ist es, selbstbewusste junge Menschen auszubilden, die ihre Stärken kennen und diese auch einzusetzen wissen. Für dieses Engagement wurde „Bildung wächst“ auch schon ausgezeichnet: Mit dem UNESCO-Award für nachhaltige Bildungsarbeit „Best of Austria“ im Rahmen des Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung“.

CHARTA

„Bildung wächst – Bildungsplattform in der Region Bucklige Welt – Wechselland“ ist eine Initiative von Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und Wirtschaft in der Region Bucklige Welt – Wechselland, die über eine neue Lernkultur die Potenzialentfaltung unserer Kinder fördert. Diese Potenzialentfaltung wird erreicht über

•  eine gelebte Grundhaltung, in der das Kind als oberstes Gut unserer Gesellschaft und als wertvollste Ressource für die Zukunft im Mittelpunkt steht,
•  eine wertschätzende und respektvolle Begegnungskultur auf Augenhöhe,
•  eine Lernkultur des selbständigen, eigenverantwortlichen Wissenserwerbs unterstützt durch die Pädagoginnen und Pädagogen als Lernbegleiter,
•  eine gelebte Begeisterungskultur, die Freude am Lernen erhält,
•  eine anerkennende Lob- und Feedbackkultur in der Beurteilung und im Umgang miteinander,
•  das Erlernen von Verantwortungsbewusstsein, ausgehend von sich selbst bis hin zur regionalen und globalen Empathie,
•  die Öffnung zu außerschulischen Institutionen und Personen.

Demokratisches Mitgestalten von Pädagoginnen und Pädagogen, Kindern und Eltern an diesem Prozess bereitet den Weg hin zu glücklichen, angstfreien, selbstbewussten, verantwortungsbewussten, selbständigen, lernfreudigen, begeisterten Schülerinnen und Schülern. Schirmherr Richard David Precht über „Bildung wächst“: „Ich unterstütze das Projekt ,Bildung wächst‘ in der Buckligen Welt und im Wechselland, weil ich es wahnsinnig wichtig finde, dass die Schulen von unten verändert werden. In unserer heutigen Zeit sind die Bildungsansprüche ganz andere geworden, und die Herausforderungen für unsere Kinder sind ganz andere geworden. Man kann ein einmal bestehendes Bildungssystem nicht von oben verändern, sondern man braucht dafür viele engagierte Leute. Auf Gemeindeebene, Bürgermeister, Lehrer, Direktoren – wenn die alle an einem Strang ziehen, dann kann in dieser Region etwas wachsen, das vorbildlich sein kann für viele andere Regionen in Österreich. Und es zeigt, dass man Schule besser machen kann. Ich bin mir sicher, dass das hier in der Region auch tatsächlich gelingen wird!“

  Informationsfolder mit Praxisbeispielen zu „Bildung Wächst“